Geboren 1944 in Sangerhausen, Thüringen
Er ist heute hauptsächlich als Dramatiker und Regisseur bekannt, arbeitete aber auch als Bühnenbildner, Maler und Schauspieler. Von 1964 bis 1971 absolvierte Einar Schleef ein Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (zunächst Malerei, dann Bühnenbild bei Heinrich Kilger); Im Anschluss war er bis 1973 Meisterschüler bei Karl von Appen an der Akademie der Künste. 1972 entwarf er das Bühnenbild zu Tirso de Molinas Don Gil von den grünen Hosen an der Ostberliner Volksbühne (Kritikerpreis). 1975 inszenierte er am Kindertheater Dresden sein Stück Der Fischer und seine Frau (nach Grimm). Außerdem machte er Arbeiten an der Komischen Oper, der Staatsoper, am Deutschen Theater und den Kammerspielen Berlin sowie am Opernhaus Leipzig. 1976 siedelte er nach Westberlin über. Dort entstand sein Muttermonolog Gertrud (zwei Bände 1980 und 1984). Am Frankfurter Schauspiel inzenierte er sein Antikenprojekt Mütter. Schleefs Inszenierungen von Hauptmanns Vor Sonnenaufgang (Schauspiel Frankfurt a. M.) und Hochhuths Wessis in Weimar (Berliner Ensemble) wurden 1988 und 1993 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Seine Arbeiten waren immer auch Sinnbilder seiner eigenen Biographie: Auseinandersetzungen mit dem DDR–Staat, aus dem er flüchtete.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Die Bande (1982, zehn Erzählungen); Artur (1986, Erzählung). Außerdem schrieb er Kinderstücke, Hörspiele, schuf Fototextbände sowie zahlreiche Ausstellungen (Malerei und Photographie). Mit seinem Stück Totentrompeten gewann er 1995 den Mülheimer Dramatikerpreis.
Einar Schleef starb am 21. Juli 2001 in Berlin.