von Thomas Freyer
Vier ehemalige Schulfreundinnen und Schulfreunde um die vierzig – intellektuelles, tendenziell kosmopolitisches Milieu – haben endlich mal wieder Zeit für einen gemeinsamen Abend gefunden. Esthers Kochkünste werden gelobt, frühere Flirts reaktiviert und Nachwendeerfahrungen memoriert. Bis unter exzessivem Weingenuss sorgsam verborgene Abgrenzungstendenzen zutage treten: Ein ausgeprägtes „Wir-Die“-Bewusstsein zeigt sich, teilweise bis hin zum Rassismus. Schnell entwickelt sich Thomas Freyers (Post-)DDR-Porträt vom Konversations- zum historischen Tiefengrabungsstück, das in drei formal ganz unterschiedlichen Teilen die nationalistische Basis des real existierenden Sozialismus problematisiert.
Christine Wahl
Mit: Benjamin Pauquet, Karina Plachetka, Oliver Simon, Fanny Staffa und Matthias Krieg (Live-Musik)
Regie: Tilmann Köhler
Bühne: Karoly Risz
Kostüme: Susanne Uhl
Musik: Matthias Krieg
Licht: Olaf Rumberg
Dramaturgie: Uta Girod
Ein Auftragswerk für das Staatsschauspiel Dresden