Unmittelbar bevor in der Jurydebatte die Wettbewerbsstücke diskutiert werden, verhandelt die gefeierte Stückentwicklung „Die Hundekot-Attacke“ humorvoll Themen, die auch für die Mülheimer Theatertage zentral sind: Was bedeutet kollektive Autorschaft? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Theater(schaffenden) und Kritik? Was ist Fakt und was ist Fiktion?
In der thüringischen Provinz sucht ein Kollektiv von Schauspielenden ein Thema für eine Vorstellung, die überregional möglichst viel Aufmerksamkeit bekommen soll. Da das schon eine Herausforderung ist, beschließen sie die „Hundekot-Attacke“ eines Choreografen auf eine Kritikerin als Grundlage zu nehmen: eine wahre Begebenheit, die einige Wochen durch die Medien ging und als Angriff gegen die Pressefreiheit und gegen die demokratische Kultur gewertet wurde. Während der Proben bekommen sie Angst, selber personae non gratae zu werden und geraten in einen Streit, der das Kollektiv zu sprengen droht.
Konzept: Wunderbaum
Von und mit, Text: Pina Bergemann, Nikita Buldyrski, Henrike Commichau, Linde Dercon, Leon Pfannenmüller, Anna K. Seidel & ein Dackel
Regie, Text: Walter Bart (Wunderbaum)
Bühne: Maarten van Otterdijk
Kostüm: Carolin Pflüger
Dramaturgie, Text: Hannah Baumann
Choreografie: Edoardo Cino
Video: Veit Mernitz
Nach der Vorstellung diskutieren Kritiker*innen und Ensemble öffentlich über das Stück sowie die Verflechtungen und Wechselwirkungen zwischen Kunst und Kunstkritik. Moderiert wird das Gespräch von Anna Hoffmeister.