25. Mai 2016 •
Eben noch Thomas Melle im Halbschatten auf der Parkbank platziert, nun im bewölkten Sonnenschein selbst auf einer Bank sitzend, philosophiere ich über Hunde. Oder Enten? Da ist sie wieder, die Sonne, und zwei lockige Vierbeiner dackeln an mir vorbei. Gleich gegenüber am Teich sitzt eine Entenfamilie und eins der Flauscheballen hat es sich auf den Geschwistern gemütlich gemacht. Eigentlich wollte ich in einem Café die Theatertage Revue passieren lassen und die Menschen um mich herum beobachten, aber was geht über die Natur? Und was ist bedeutender als eine Krähe, die sich ihren Weg über die bepunktete Wiese bahnt?
Wie wäre es eigentlich mal – Wolken! Jacke wieder an – mit einem Theater von und mit Tieren? Freie Improvisation. Ein Bühnenbild und dann geht’s los.
Auftritt der Blesshühner!
Genüssliches Picken.
Undefinierter Laut.
Bei mir wohnt gerade vorübergehend ein schwarzer Kater mit einem weißen Barthaar. Der ist auf jeden Fall ein spitzenmäßiger Schauspieler. Ich beobachte ihn gern dabei, wie er unsere aufgehängten Fotos betrachtet, mit mir im Kreis tanzt oder mit der schwarzen Couch verschwimmt.
Auftritt der Sonne. Jacke wieder aus.
Sie guckt auf ihr Handy, während er genervt an der Leine wartet. Jetzt sagt sie auch noch „Komm!“ Dieser Terrier hätte bestimmt einiges zu erzählen. Aber bevor ich ihn fragen kann, wird er weiter gezogen. Die Blesshühner haben sich auch wieder aufs Wasser begeben, die Krähe fliegt von dannen, kein Hund weit und breit.
Jetzt bleibt nur noch das Wasserplätschern. Immerhin nicht vom Himmel.