Das Frauen(bild) Sibylle Bergs


Gespräch

Was bedeutet es, heute eine Frau zu sein? Mutter? Alleinerziehende Mutter? Sibylle Bergs Stück  „Und dann kam Mirna“ hat trotz der ernsten Thematik im Publikum für viele Lacher gesorgt, was der pointierten und humorvollen Situationskomik und lebendigen Inszenierung geschuldet sein durfte. Nach der Vorführung hat Friederike Wießner mit Zuschauerinnen geredet und es wurde klar: Man darf auch über ernste Themen lachen, die einen selber als Frau und Mutter berühren. Es ist schwer, es als Frau allen recht zu machen, besonders als Mutter; man ist zu dick, zu dünn, zu beschäftigt, zu häuslich, zu modisch, zu leger, aber gleichzeitig sollte man trotzdem allen Aufgaben des Alltags gerecht werden. Diese Problematik führt  „Und dann kam Mirna“ humorvoll und – trotz gespaltener Figurenpersönlichkeiten – realitätsnah vor Augen und es wird deutlich, was Sibylle Berg meint, wenn sie „Superheldinnen“ auf die Bühne bringen und das teilweise recht statische Frauenbild auf den Bühnen unterwandern will.
Das Videotagebuch gibt Einblicke in den Aufführungsalltag, zeigt Gespräche mit Zuschauerinnen, die Publikumsdiskussion, in der auch eine weniger begeisterte Zuschauermeinung laut wurde, und setzt sich kritisch und kreativ mit den gewonnenen Eindrücken auseinander.