Rezept für Widerstand


Kolumne

Die Regeln

 

1. Es muss einen inhaltlichen oder stilistischen Bezug zum Stück, nicht nur zum Autor, geben

2. Es muss pro Stück ein leichtes Hauptgericht sein – der (theaterbesuchende) Mensch lebt nicht von Laugenbrezeln allein aber er muss sich auch noch auf die anschließende Inszenierung konzentrieren können.

 

Das Experiment

 

Schmalz’ Schwimmbadsetting schreit nach Schwimmbadpommes, aber die gibt es eben nur im Schwimmbad, nicht in der Theaterkantine. Es gibt sie noch nicht einmal im Stück selbst. Dort bleibt man bei Schonkost und träumt von Dosenravioli mit Käse überbacken. Gar nicht so leicht. Schmalz jongliert mit Wortspielen, die zusammengenommen ein komplexes und gehaltvolles Gesamtwerk ergeben. Vielleicht also etwas Gesundes, aus einfachen Zutaten, die zusammen nach mehr schmecken. Schmalz zeigt eine ganze Welt in einem kleinen Nicht-Ort, und zwar ohne Großbuchstaben. Vielleicht also etwas, das thermal im Ofen erhitzt, kleiner wird, aber an Geschmack gewinnt. Man nehme also das Nicht-Gemüse Kartoffel und kombiniere es in einer besonderen Zusammenstellung im Ofen.

 

Das Resultat

 

Thermales Kartoffel- und Auberginengemüse für 2 widerständige Theatergänger

 

3 mittelgroße Kartoffeln, in kleine Würfel geschnitten

1 Aubergine, in kleine Würfel geschnitten

1 Handvoll Petersilie, klein gehackt

Zitronensaft, Olivenöl, Salz, Pfeffer

 

Kartoffel- und Auberginenwürfel mit Öl mischen, auf ein Blech in den auf 200°C vorgeheizten Ofen füllen und ca. 25 backen bis alles gar ist und die Kartoffeln knusprig sind. Dann Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Petersilie unterrühren. Mit (fettarmem – das ist besser verdaulich) Joghurt und (Vollkorn-)Brot (für Freunde des Genusses auch Fladenbrot) servieren, dazu Quellwasser aus Schnabeltassen trinken und das gründliche Kauen nicht vergessen!