Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Und so wird in diesem Jahr einiges anders bei der Übersetzer:innenwerkstatt im Rahmen des Stücke-Festivals für zeitgenössische Dramatik in Mülheim. Normalerweise erhalten 10 herausragende Übersetzer:innen die Möglichkeit, 10 Tage lang anhand ausgewählter Festivaltexte über Potentiale und Schwierigkeiten der Übertragung deutschsprachiger Dramatik in ihre jeweiligen Landessprache zu diskutieren, sich über Arbeitsbedingungen und Vorgehensweisen sowie die Tücken der deutschen Sprache zu verständigen. Das Anliegen der Werkstatt ist damit ein doppeltes: Zum einen fördert sie deutschsprachige Dramatik und deren Internationalisierung, zum anderen wird das Thema der Übersetzung durch die Arbeit in einem vielfältigen, internationalen Team ins Scheinwerferlicht gerückt. So entsteht ein Forum für die Selbstreflexion und Stärkung der Übersetzer:innen.
Unter den gegenwärtigen Bedingungen tritt die Notwendigkeit von Erfahrungsaustausch, gegenseitiger Unterstützung und Wissenstransfer – insbesondere auf internationaler Ebene – besonders deutlich hervor. Auch aus diesem Grund sind in diesem Jahr zwei eherne Regeln der Werkstatt außer Kraft gesetzt. Erstmals dürfen mehr als zehn Übersetzer:innen an dem Workshop teilnehmen, außerdem sind mehrere Übersetzer:innen der selben Sprache zugelassen. Im Zentrum stehen der Austausch, die Begegnung jenseits von Sprachgrenzen, die Verständigung über die Bedeutung von Übersetzungstätigkeiten und die über 12 Zeitzonen hinweg geteilte Liebe zum Theater.