Ewald Palmetshofer
gewinnt mit seinem Stück „die unverheiratete“
in der Inszenierung des Burgtheaters Wien (Regie: Robert Borgmann)
den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis 2015.
Der Jury gehörten in diesem Jahr Michael Börgerding, Karin Fischer, Robert Koall, Bettina Stucky und Dagmar Walser an.
Neben Palmetshofers Stück diskutierte die Jury auch die Werke von Elfriede Jelinek, Wolfram Lotz und Yael Ronen & Ensemble intensiv, bevor nach etwa zweistündiger Debatte drei Juroren für „die unverheiratete“ plädierten.
Mit „die unverheiratete“ hat Ewald Palmetshofer die Geschichte dreier Frauen und einer die Generationen überdauernden, ungeklärten Schuld vorgelegt. Er verwebe in seinem beeindruckend konstruierten Drama, das eine große Kongruenz zwischen Sprachstruktur und Erzählung kennzeichne, virtuos mehrere Erinnerungsebenen, so die Jury. Seinen intelligenten, radikalen Umgang mit Sprache bezeichnete die Jury als großen Wurf, inhaltlich wie stilistisch mutig. Was der Autor sprachlich wage, sei sehr eigen, nicht modisch. Aus einer vermeintlich kleinen Familiengeschichte entfalte Palmetshofer ein Weltdrama.
Der Publikumspreis der „Stücke 2015“ geht an Yael Ronen & Ensemble für ihr Stück „Common Ground“ in der Inszenierung des Maxim Gorki Theaters, Berlin.
Die Preisverleihung für Ewald Palmetshofer und Yael Ronen & Ensemble soll als feierliche Matinee am Sonntag, dem 28. Juni 2015, stattfinden.
Gemeinsam mit ihnen wird Carsten Brandau geehrt, der für sein Stück „Dreier steht Kopf“ den mit 10.000 Euro dotierten Mülheimer KinderStückePreis 2015 gewann und den vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen eigens zum 40. Jubiläum der Theatertage vergebenen Stückauftrag erhielt.
Detaillierte Informationen zur Preisverleihung geben wir Ihnen in den nächsten Tagen.
Wir gratulieren den Preisträgern der Mülheimer „Stücke 2015“ sehr herzlich!
Die sieben Wettbewerbsstücke wurden von knapp 3.000 Zuschauern besucht; die „Stücke 2015“ können damit eine Auslastung von 85 Prozent verzeichnen.
Mit der öffentlichen Jurydebatte, die von 6.000 Zuschauern im Live-Stream verfolgt wurde, endete die Jubiläumsausgabe der Mülheimer Theatertage.