Analytische Teestunde


Diskurs

Felicia Zellers Stück „Zweite Allgemeine Verunsicherung“ erzählt eine fragmentierte Geschichte von Langeweile, die durch die scheinbar ewige Wiederholung des Lebens ausgelöst wird. Sie führt zu Weltschmerz, Überfeinerung der Nerven und Dekadenz, ausgedrückt durch nicht klar voneinander abgegrenzte Figuren oder Stimmen. Der Bezug zu Anton Tschechows Stück "Iwanow" wird deutlich, auch wenn Zellers Theaterstück 120 Jahre später spielt und unwirklich erscheinende apokalyptische Szenarien ausmalt.

Die stammelnde, elliptische und trotzdem sehr illustrative Sprache der Autorin ragt positiv heraus. Sie spiegelt die Entfremdung der Figuren von sich selber und ihren Gefühlen, ihren Mitmenschen und der Natur wider. Weitere interpretatorische Einblicke und ihre Einschätzung zu der Inszenierung erschließen sich im Video.