KinderStücke 2015
Muss man wirklich alles machen, nur weil man es kann? Und wenn schon: Wie macht man es dann? Wie lange wird es anderen und mir gut tun, wann und weshalb beginnt es zu zerstören?
Ob im Großen – in Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft – oder ganz privat für mich inmitten der Freunde und Liebsten: Aktueller könnten diese Fragen nicht sein. Heute nicht, gestern nicht, zu keiner Zeit. Katrin Lange und Gerd Bedszent entdecken das für uns im Kalevala, dem 180 Jahre alten Nationalepos der Finnen. Ein genialer Schmied baut eine Zaubermühle. Technisch ist ihm alles klar, menschlich leider noch gar nichts. Er lernt schmerzhaft, dass er an mehr zu denken hat, als nur an Amboss und Schmiedehammer. Was er geschaffen hat – ob Segen oder Katastrophe – das entscheidet sich nicht in der Schmiede, sondern erst, wenn es die Werkstatt verlässt. Selbst Wunderwerke haben es schwer, wenn sie auf Menschen treffen.
Nirgends hölzerne Warnung oder Belehrung, dafür aber ein aktionsreiches, gut gelauntes Plädoyer für Weitsicht und Verantwortung. Dicht und rhythmisch in der Sprache, komisch und selbstironisch in der Situation. Katrin Lange zeigt, warum sie seit Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Autorinnen des Kindertheaters zählt.
Oliver Bukowski
Das Eisen: Sebastian Brummer
Kullerwo, der Knecht: David Benito Garcia
Die Nordland-Herrin: Simone Oswald
Wainö, der Sänger: Cédric Pintarelli
Aino, die Nordland-Tochter: Helene Schmitt
Ilmar, der Schmied: Uwe Topmann
Regie: Rüdiger Pape
Bühne und Kostüm: Dietmar Teßmann
Musik: Sebastian Herzfeld
Dramaturgie: Anne Richter
Auftragswerk für das Junge Nationaltheater Mannheim (damaliges schnawwl)