Die KinderStücke-Theaterpädagogin Lisa Hetzel moderierte das Publikumsgespräch nach der zweiten Vorstellung von fuchs & freund mit dem Team der Inszenierung und der Autorin:
Darsteller*innen (DS): Marc Simon Delfs, Marja Hofmann, Hanif Idris, Bettina Sörgel, Bernd Sikora
Regie und Musik: Bernd Sikora (BS)
Autorin: Nora Mansmann (NM)
Steht kein Kürzel vor einer Antwort oder Frage, sprachen Kinder aus dem Publikum - wenn verschiedene Kinder auf eine Frage antworteten, ist dies durch Anführungszeichen für die jeweiligen Aussagen gekennzeichnet.
Lisa Hetzel (LH) an das Publikum: Was ist euch denn vom Stück in Erinnerung geblieben?
„Dass die ganz viele Geräusche mit dem Fahrrad gemacht haben.“
„Der hat sich erst auf die Schule gefreut und dann nicht mehr.“
LH: Genau, der hat sich erst auf die Schule gefreut und dann nicht mehr so. Warum denn nicht?
„Weil es dem zu laut war und die anderen Kinder Fuchs ausgelacht haben und der ist dann wütend geworden und laut geworden.“
„Und die haben dem Streiche gespielt.“
„…und dann ist das Orange gekommen.“
LH: Was ist denn das Orange?
Eine Brotdose.
LH: Und was hat die Brotdose gemacht?
Die hat geredet und da war Popcorn drin.
LH: Was war das denn für euch? Was war die Brotdose noch?
Ein Mensch hat der einen Hut aufgesetzt und auf den Sattel getan und dann hat der so gemacht. Das Kind zeigt die Bewegung der Brotdose.
LH: Genau und wie sah das aus?
„Das sah ein bisschen wie ein Gesicht aus.“
„…und dann hat das Popcorn aus seinem Mund gespuckt.“
„Mir hat die Geschichte gefallen.“
Frage an Darsteller*innen: Wie konntet ihr euch den Text merken?
DS: Wir haben letztes Jahr damit angefangen, aber genau wissen wir es nicht mehr. Es war auf jeden Fall genug Zeit.
Frage an alle: Machen wir auch mal ein Theaterstück?
LH: Heute war ihr ja Zuschauer, also heute wurde für euch gespielt. Vielleicht macht ihr ja mal in der Schule ein Theaterstück, wo ihr selber spielt.
Frage an alle: Welche Veranstaltungen sind hier sonst noch in dem Raum?
LH: Ja hier sind ganz unterschiedliche Veranstaltungen in dem Raum und dann ist da vielleicht auch mal eine Party.
LH an NM: Kannst du uns sagen, wie du darauf gekommen bist, das Stück zu schreiben?
NM: Ja, das Theater junge generation dresden hat mich gefragt, ob ich ein Stück schreiben will, für Kinder ab 6 Jahren, in dem der Übergang vom Kindergarten zur Schule thematisiert wird. Da kommt man in eine neue Gruppe, muss sich erst mal einfinden und Freunde finden. Und Fuchs ist eben ein bisschen anders als die anderen Kinder, er hört zum Beispiel sehr gut und es ist ihm alles zu laut und zu viel. Deshalb dreht er irgendwann ein bisschen durch und schreit rum, deshalb finden ihn die anderen Kinder komisch. Aber die Geschichte ist ja so, dass er trotzdem einen Freund findet.
LH: Und hast du da auch mit Kindern gesprochen, sodass die Launen die Fuchs hat, wenn zum Beispiel Pause ist und alle Kinder laut sind und rennen, eingefangen werden konnten?
NM: Ja, ich hab mit Kindern gesprochen. Ich war in einer KiTa und in einer Schule, aber ich habe den Kindern keine direkten Fragen gestellt, sondern war eher dabei, wenn sie gespielt haben und habe sie dabei beobachtet.
LH an BS: Kannst du dich auch kurz vorstellen?
BS: Ich bin Bernd Sikora. Ich bin der Regisseur von dem Stück, also ich habe mir das mit den Fahrrädern zum Beispiel auch ausgedacht.
Heißt Fuchs denn wirklich Fuchs?
LH: Also der Schauspieler, der den Fuchs gespielt hat, heißt eigentlich anders.
BS: Genau, das ist der Hanif Idris.
LH: Gibt es noch was, was witzig war?
... alles war witzig.
LH: Warum war die Musik so lustig?
Weil die mit den Fahrrädern gespielt wurde.
Wie habt ihr das gemacht, dass man auf den Fahrrädern trommeln kann?
BS: Da hab ich ein bisschen rumprobiert – ich hab mir das Fahrrad von meinem Sohn geholt, das dann ein bisschen auseinander genommen und geguckt was daran Musik machen kann. Zum Beispiel bei den Speichen, das habt ihr vielleicht auch schon mal gemerkt, wenn man dran kommt oder daran zupft, kommen dabei Töne raus.
Und dann hab ich gedacht, das müsste man doch vielleicht hinkriegen, dass man alle Speichen so stimmt, dass man damit Musik spielen kann. Das hat ein bisschen gedauert, am Ende hat es dann aber funktioniert.
Wenn man oben auf den Sattel draufhaut gibt, das auch einen Ton, wir haben dann ein Mikrofon eingebaut und dann konnte man das richtig laut hören und so haben wir dann versucht immer neue Töne und Geräusche aus den Fahrrädern rauszukriegen, bis wir dann alle Töne zusammen hatten.
Es gibt ja auch Sachen am Fahrrad, die schon Geräusche machen, z.B. die Klingel.
Wie haben die das auf der Bühne gemacht, dass die den Lenker abnehmen konnten?
BS: Es haben uns viele Leute aus dem Theater mitgeholfen, wir haben auch Techniker gefragt, die sich mit Fahrrädern auskennen. Und die haben wir dann gefragt, wie wir das machen können, dass der Lenker im Spiel vom Rad genommen werden kann, ohne eine Zange zu brauchen und dann haben wir was gebastelt mit einer Klammer von oben.
DS: Also fahren kann man diese Räder nicht mehr, das wäre viel zu gefährlich, weil der Lenker viel zu leicht abgeht.
DS: ...und weil sie jetzt Instrumente sind.
Wie kann sich der Fuchs unsichtbar machen?
Da vorne war der doch aber sichtbar!
LH: Wir haben ihn gesehen! Aber manchmal stellt man sich ja Sachen vor und er hat sich vorgestellt, dass er unsichtbar ist.
Bernd Sikora an PK: Habt ihr das denn auch schon mal erlebt, dass euch, wie bei Fuchs, alles zu laut war?
„NEIN!“ geschrien
„Zuhause ist mir das manchmal zu laut.“
Wie habt ihr das geschafft den ganzen Text zu behalten?
DS: Einfach gelernt. Am Anfang der Probenzeit haben wir den auswendig gelernt.
DS: Das ist ja auch unser Beruf! Leute, die unseren Beruf machen, sollten das mit dem Text behalten können.
Wie konnte das sein, dass der Lenker einen Ton gemacht hat?
BS: Es ist eigentlich so, dass jedes Rohr einen Ton machen kann. Vor allem wenn ein Rohr eine scharfe Kante hat, dann fließt die Luft schnell darüber und verwirbelt sich und daraus ergibt sich dann der Ton.