Diskurs

Kopfradio der Konventionen

E. L. Karhus feministische Hamlet-Überschreibung lässt unsere Bloggerinnen nicht los. Für Clara Werdin bot Lucia Bihlers Inszenierung Gelegenheit, über festsitzende Konventionen unserer Gesellschaft nachzudenken. Wie starr sind in Zeiten von Social Media und Instagram-Influencern immer noch unsere Geschlechterzuschreibungen? Unserer Autorin rauschen weiterhin die Ohrwürmer durch den Kopf... 

Ich leide, also bin ich

Vor den Stücken ist zwischen den Stücken: Im Theater an der Ruhr gab es „Prinzessin Hamlet“ der finnischen Autorin E.L. Karhu in einer Inszenierung des Schauspiel Leipzig zu sehen. Blog-Autorin Lena Sophie Weyers war dabei. Und schon vor dem offiziellen Start unseres Blogs - und pünktlich zum Weltfrauentag - nahm sie die feministische Überschreibung zum Anlass, aufzuschreiben, was nicht gesehen werden soll.

Gib mir ein Zeichen!

Thomas Melle leidet an einer manisch-depressiven Störung. Der Autor möchte nicht, dass seine Werke als pure Krankheitsberichte verstanden werden, sondern als literarische Arbeiten über die Erkrankung. Lisa Oppermann versucht genau das und betrachtet, wie die Manie in zweien seiner Werke gezeichnet wird – und warum das auch ein bisschen an Nabokov erinnert. 

Es sind auch nur Menschen

Sie sind ein wichtiger Bestandteil in allen Dramen und doch werden sie unterschätzt: Die Frauenfiguren. Maike Grabow betrachtet die Frauen der aktuellen Stücke-Auswahl und stellt fest, dass klischeehafte Darstellungen nicht mehr zeitgemäß sein sollten.

Mit Highspeed ins Ungewisse

Einige der Bloggerinnen haben sich den Stücken kreativ genähert und eigene Ideenbilder dort entworfen, wo Worte zu wenig sagen. Heute ist die letzte Inszenierung der Stücke zu sehen: „paradies.spielen (abendland. ein abgesang)“ von Thomas Köck. Marie Lemser illustriert.

Der Club der kranken Dichter

Thomas Melles „Versetzung“ behandelt die Stigmatisierung eines Lehrers, der an einer bipolaren Störung leidet – ebenso wie der Autor selbst. Die Vorstellung, dass kreative „Genies“ öfter von psychischen Krankheiten ereilt werden, ist verbreitet, in Film, Fernsehen und oft genug auch an realen Autor:innen zu beobachten. Bloggerin Lisa Oppermann geht dem Wahrheitsgehalt dieser Theorie auf den Grund.

Der Tod des Großkritikers

„Irgendjemand muss den undankbaren Job übernehmen, die Scheiße eine Scheiße zu nennen. Weil die Kunst heilig ist und der Mensch eitel“, proklamiert Fräulein Agnes in Rebekka Kricheldorfs gleichnamigem Stück, eine schonungslose Blog-Kritikerin. Doch heutzutage ist so eine Meinung nicht mehr zeitgemäß – und das ist gut so. Lisa Oppermann über die Theaterkritik der Moderne. 

"Entspannen Sie sich"

"Am Königsweg" ist Elfriede Jelineks 19. Gastspiel in Mülheim. Rita Thiele hatte das Stück nach der Wahl von Donald Trump bei ihr angefragt. Die Chefdramaturgin des Deutschen Schauspielhauses Hamburg unterhielt sich mit Madita Grundmann am Telefon über Sprachlosigkeit, die Dichte des Textes und darüber, wie sich Stück und Inszenierung am besten genießen lassen.

Lücke im Humor

Ibrahim Amirs „Homohalal“ hat noch vor der Uraufführung einen Skandal ausgelöst: Das Volkstheater Wien sagte die Uraufführung ab, weil eine Dystopie „kein geeignetes Mittel zur Auseinandersetzung über die Zukunft schutzsuchender Menschen in Österreich“ sei. Eine Glosse von Lisa Oppermann über Satire und die Frage, worüber man sich lustig machen darf.

Das Tier in uns

Auch die KinderStücke verlangen den Zuschauern einiges ab. Drei der Bloggerinnen haben sich den Texten kreativ genähert und eigene Ideenbilder dort entworfen, wo Worte zu wenig sagen. Heute ist die letzte Inszenierung der KinderStücke zu sehen: Oliver Schmaerings "In dir schläft ein Tier". Madita Grundmann illustriert.

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