Rathausmarkt
Weitere Umgestaltung und Bistroplanung 2023
Der Kiosk auf dem Rathausmarkt ist aufgrund seines schlechten Zustandes seit mehreren Jahren Gegenstand der Diskussion in der Öffentlichkeit und in den politischen Gremien. Im Rahmen der Umgestaltung des Rathausmarktes im Jahr 2016 wurde der hintere Platzbereich in Zusammenhang mit dem Kompromiss zur teilweisen Erhaltung der Parkplatznutzung ausgespart. Nachrangig wurde die Verwaltung nun damit beauftragt, einen Vorschlag zur Umgestaltung und Nutzung des Kiosks auf dem Rathausmarkt zu erarbeiten.
Vorentwurf zur weiteren Umgestaltung des Rathausmarktes und Neubau eines Bistrogebäudes
Im März 2023 wurde durch den Planungsausschuss der Vorentwurf der Verwaltung zur weiteren Ausarbeitung beschlossen. Die Planzeichnung ist ebenfalls dem Downloadbereich zu entnehmen.
Der Vorentwurf sieht die Schaffung einer Platzfläche zur multifunktionalen Nutzung vor. Die Planung soll somit die Funktionalität des bereits aufgewerteten Bereichs stärken und die im Jahr 2016 begonnene Umgestaltung des Rathausmarktes vervollständigen. Hierfür ist die oberirdische Parkplatznutzung auf dem Rathausmarkt, abgesehen von den zwei bestehenden und weiterhin vorgesehenen behindertengerechten Parkmöglichkeiten, aufzugeben.
Der bestehende Kiosk wird zurückgebaut und durch ein neues Bistrogebäude ersetzt. Das neue Bistrogebäude eröffnet ein ergänzendes gastronomisches Angebot, welches für Besucher*innen und Brautpaare einen Mehrwert bietet und mit dem vorgesehenen außengastronomischen Angebot zur Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit des Platzes, außerhalb von Veranstaltungen, entscheidend beiträgt. Die angeschlossene öffentliche Toilettenanlage wird harmonisch eingebunden und dem Bedarf gerecht. Im rückwärtigen Gebäudebereich ist eine überdachte Radabstellablage angeordnet, welche die vorhandenen Radständer, die aus der Flucht der Tiefgaragenausfahrt versetzt werden, mit einer ergänzenden Fahrradreparaturstation kombiniert. Sowohl aus klimatischen Gründen, als auch aufgrund der Blickbeziehung ausgehend vom Radschnellweg wird das Dach des Bistrogebäudes extensiv begrünt.
Im Bereich der Tiefgaragenzu- und -abfahrt sind Grünelemente in Form von Hochbeeten vorgesehen, die durch Staudenbepflanzungen auch eine vertikal wahrnehmbare Begrünung der Platzränder herstellen und den Platz zusätzlich räumlich fassen. Die Grünelemente können an den Rändern zusätzlich mit Sitzgelegenheiten ausgestattet werden.
Als besonderes gestalterisches Merkmal sowie als Anziehungspunkt ist im süd-östlichen Bereich des Platzes ein Wasserfontänenfeld vorgesehen. Dieses erfüllt zum einen die gestalterischen Ansprüche an einen repräsentativen Vorplatz, erlaubt zum anderen aber auch eine multifunktionale Nutzung über die im Boden eingelassenen Düsen. Während Fontänenfelder als Besucher*innenmagnet gelten und Kinder zum Spielen einladen, steht die Fläche dennoch im Falle einer Veranstaltung weiterhin zur Verfügung.
Studierendenwettbewerb zur Umgestaltung des Rathausmarktes
Parallel zu der verwaltungsseitigen Entwurfsarbeit wurde ein Studentischer Wettbewerb in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bochum (Fachbereich Architektur) ausgelobt, um weitere Gestaltungsideen, insbesondere für die bauliche Neugestaltung des Bistrogebäudes, zu erlangen. Die Studierenden haben Entwürfe für die Platzgestaltung als auch für die Gestaltung eines Gebäudes erstellt.
Im Rahmen der Jurysitzung zum Wettbewerb wurden insgesamt vier Arbeiten prämiert, die dem Downloadbereich zu entnehmen sind. Neben einem ersten und einem zweiten Platz wurden zwei dritte Plätze durch die Jury vergeben, die sich aus Vertreter*innen des Amtes für Stadtplanung und Wirtschaftsförderung der Stadt Mülheim an der Ruhr sowie Vertreter*innen der Hochschule Bochum zusammensetzte, vergeben.
Die prämierten Arbeiten zeichnen sich aus Sicht der Verwaltung durch einen kreativen und innovativen Ansatz zur Platzgestaltung aus und geben interessante Impulse für die architektonische Gestalt des vorgesehenen Bistrogebäudes.
Umgestaltung 2016
Der Rathausmarkt wurde im Rahmen der Umsetzung des Integrierten Innenstadtkonzeptes zu einem multifunktional nutzbaren Platz umgebaut. Hierfür wurde ein Drittel des Platzes – ein gut 20 Meter breiter Bereich – vor der Rathaustreppe neu mit Naturstein gepflastert, um einen repräsentativen Vorplatz zu schaffen. Er soll sowohl Hochzeitspaaren und -gesellschaften den Besuch des Standesamtes als auch Ratsmitgliedern und allen anderen einen würdigen Empfang im Rathaus bereiten. Den Übergang zum mittleren Drittel des Platzes bildet ein Intarsienband mit Applikationen des Mülheimer Stadtwappens. Dieses Drittel wurde gereinigt und mit Bänken ausgestattet, die die Bürger*innen selbst ausgewählt haben. So ist insgesamt ein urbaner Platz mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden, der den neuen Quartiersmittelpunkt in diesem Teil der Innenstadt darstellt. Dank der Unterstützung des RWE war es möglich, die Fassade des Historischen Rathauses festlich zu beleuchten. Das westliche Drittel des Platzes wurde, auf Initiative der ansässigen Gewerbetreibenden, mit anthrazit-farbenen Pollern abgetrennt und dient – außerhalb von Veranstaltungszeiten – weiterhin als Parkplatz. Zudem wurden weitere Parkplätze im direkten Umfeld des Rathausmarktes geschaffen, so dass der durch die Platzgestaltung wegfallende Parkraum nahezu komplett kompensiert werden konnte. Der Platz wurde zudem mit einer neuen Strom- und Wasserversorgung ausgestattet, die für die Durchführung von Veranstaltungen und des Wochenmarktes die notwendige Infrastruktur bietet.
Die Straße „Löhberg“ wurde im Abschnitt zwischen Bahnstraße und Rathaus neu gepflastert, so dass eine einheitliche Erscheinung im Gestaltungsduktus der Mülheimer Fußgänger*innenzone erreicht wurde. Der neugestaltete Rathausmarkt wurde am 7. Mai 2016 feierlich durch den Oberbürgermeister Ulrich Scholten an die Mülheimer Bürger*innen übergeben.