Katrin, 39 Jahre, Standesbeamtin in Mülheim an der Ruhr

Das Bild zeigt ein Portrait von Katrin Dente, 39 Jahre, Leiterin des Standesamts Mülheim für die Reihe #STADTZEIGTGESICHT.

In unserer Reihe #StadtzeigtGesicht, stellen wir euch in unregelmäßigen Abständen Menschen der Stadtverwaltung vor. Heute treffen wir auf Katrin, 39 Jahre, Standesbeamtin in Mülheim.

„Ich bleibe hier, ich kann mir nicht vorstellen, woanders zu arbeiten.“

Wir merken ihr sofort an, dass sie für ihren Beruf schwärmt, sie ist Standesbeamtin mit Herz und Seele. Gemeinsam mit ihrem Team beurkundet sie Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle. Das Standesamt Mülheim erfährt von Paaren aus den Nachbarstädten, die sich trauen wollen, einen hohen Zulauf. Es gibt ein breites Angebot an Terminen auch am Wochenende und viele schöne Orte für Ambientetrauungen. Für Katrin als Oberhausenerin war früh klar, wohin ihr Weg sie führen soll: nach Mülheim. Damals als Schülerin wurde sie bei ihrem Bewerbungsgespräch noch belächelt, als ihre Antwort auf die Frage, weshalb sie sich beworben habe, war: „Ich möchte Standesbeamtin werden.“

Heute leitet sie ein engagiertes und junges Team aus 11 Mitarbeitenden im Standesamt Mülheim. Selbst geheiratet hat sie hier auch: Der Kollege, der Katrin einst in ihren Anfängen einarbeitete, hat sie getraut. Nun ist sie selbst schon bereits im 12. Jahr Standesbeamtin in Mülheim an der Ruhr und traut zusammen mit ihrem Team über 1.000 Paare im Jahr. Normalerweise. Denn in diesem Jahr ist coronabedingt leider ein entsprechender Rückgang merkbar.

Trauungen im Jahr 2020 finden unter besonderen Bedingungen statt, mit weniger Menschen als üblich und für viele anders als geplant. Doch Katrin gibt lächelnd zu verstehen, dass die Trauungen dadurch nicht weniger romantisch werden. Im Gegenteil, sie werden intimer, ungestörter, wie sie sagt. Kein Handy das klingelt, keine störenden Nebengeräusche. Es geht nur um das liebende Paar. Im kleinsten Rahmen. Mit den Trauzeugen und einem Fotografen. Einige Paare gehen im digitalen Zeitalter den Weg, Verwandte und Angehörige per Video privat an der Trauung teilhaben zu lassen. Dass die geltenden Einschränkungen für die Brautpaare aktuell wahnsinnig belastend sein können, weiß Katrin. Trotzdem findet sie es wichtig, auch immer mal die Perspektiven anderer Betroffener einzunehmen: „Es tut mir für jedes Paar aus tiefem Herzen leid - doch so schwer es auch ist, die größten Verlierer sind für mich derzeit die Gastronomen.“

Da Ambiente-Trauungen derzeit nicht stattfinden können, finden alle Trauungen im Historischen Rathaus statt. Als wir uns im holzummantelten Trausaal umschauen, erstrahlt dieser in einem warmen romantischen Kronleuchter-Licht. So kommen die oftmals zum Kleid angepassten Mund-Nase-Bedeckungen mit Spitzenbesatz besonders gut zur Geltung. Katrin und ihr Team geben alles, um es dennoch zum schönsten Tag für die Paare werden zu lassen. Dass dies gelingt, zeigen einige Zusendungen von Dankeskarten, die sie von vielen Paaren erhalten. Die, von denen sie weiß, dass es für die Paare okay ist, hängen in Katrins Büro an ihrer Wand und erfreuen sie jeden Tag aufs Neue, auch in schwierigen Zeiten liebende Paare zu trauen.

„Es kommt schließlich nicht darauf an wie man heiratet, sondern wen.“