Röntgenstraße 4, Großtankstelle

Laufende Nummer: 
738
Eintragung: 
20. März 2024
Denkmalart: 
Baudenkmal
Klassifikation: 
cultural
Straße, Hausnummer: 
Röntgenstraße 4
Kurzcharakteristik und Würdigung: 

Das o.g. Objekt wurde zwischen 1951 und 1952 nach Plänen des Mülheimer Architekten Rudolf Pierburg im Auftrag der Firma Pierburg & Wolke – dem ältesten Mülheimer Tankstellen-Unternehmen - errichtet. Die Tankstelle, verkehrsgünstig an einer damals wichtigsten Fernverkehrsstraße gelegen, galt zum Zeitpunkt ihrer Errichtung als größte Tankstelle im Ruhrgebiet. Der Neubau zeichnete sich durch zahlreiche Innovationen, wie etwa die überdachte Wagenwäsche und den überdachten Abschmierdienst für LKW und PKW aus. Trotz einiger, überwiegend reversibler Veränderungen, wie die Verkleidung der Wagenwaschhalle und des einst filigranen Flachdaches, ist die Tankstelle in ihren wesentlichen charakteristischen Merkmalen in einem guten Erhaltungszustand überliefert. Das o.g. Objekt erfüllt die Voraussetzungen eines Baudenkmals im Sinne des § 2 Abs. 1, 2 DSchG NRW. An seiner Erhaltung und Nutzung besteht ein öffentliches Interesse, denn es ist als frühes, innovatives und anschaulich erhaltenes Zeugnis für die architektonische Umsetzung der Bauaufgabe Tankstelle und für die Entwicklung der Massenmotorisierung im Zuge des Wirtschaftswunders in der Nachkriegszeit in Mülheim an der Ruhr bedeutend für die Geschichte des Menschen. Es besteht ein Interesse der Allgemeinheit an seiner Erhaltung und Nutzung wegen wissenschaftlicher Gründe, da es sich um ein authentisch erhaltenes, inzwischen seltenes Zeugnis der Tankstellenarchitektur der frühen 1950er Jahre handelt, das bemerkenswerterweise sogar noch in Nutzung ist, bei dem alle wesentlichen funktionalen Elemente des Typus „Großtankstelle“, wie er sich bereits Ende der 1920er Jahre in Deutschland entwickelt hatte, erhalten sind.

Unterschutzstellungsdokument: 
INSPIRE: 
DE_05117000_A_DL-0738