Die beiden Ausstellungen „Im Herzen wild. Brücke – Bauhaus – Blauer Reiter“ und „Im Herzen wild. Sammlung +“ sind seit der Wiedereröffnung des Kunstmuseums bis zum 12. Januar 2025 zu sehen. Am letzten Ausstellungstag gibt es besondere Veranstaltungen, die Schlag-lichter werfen und Anlass zum Gespräch bieten.
1940 ist Marseille Dreh- und Angelpunkt für europäische Intellektuelle, die vor dem NS-Regime flüchten müssen. Uwe Wittstock schildert in seinem Buch „Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur“ eindrücklich ihre Lebensumstände, aber auch Begegnungen und künstlerischen Austausch. Wittstock ist Autor, Literaturkritiker und Lektor. Sein Buch erschien 2024 beim Verlag C. H. Beck und erfuhr im deutschsprachigen Raum viel Resonanz. Kurator Dr. Michael Kuhlemann (Stiftung Sammlung Ziegler) spinnt gemeinsam mit Wittstock Fäden durch die Geschichte und verbindet dabei Literatur mit Bildender Kunst. Moderiert wird das Gespräch von WDR 5-Moderatorin Claudia Dichter.
Das Gespräch findet vor dem Gemälde „Die Geistige Emigration“ des Mülheimer Künstlers Arthur Kaufmann statt. Aufgrund seines jüdischen Hintergrundes wurde Kaufmann während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und wanderte 1936 mit seiner Familie in die USA aus. Dort entstand das Triptychon, an dem er von 1939 bis 1964 arbeitete und ihn weltweit bekannt machte. 38 Portraits von bekannten deutschen Exilant*innen sind in dem Werk ver-sammelt, unter anderem Ernst Bloch, Albert Einstein und Arnold Zweig.
Um 11:30 führt Kunstvermittlerin Dorothee Rauhut Uhr durch die Ausstellung „Brücke, Bau-haus, Blauer Reiter“. In dieser Ausstellung treten die Werke der Klassischen Moderne aus der Städtischen Sammlung mit den Werken der Sammlung Ziegler in einen direkten Dialog, um die Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in unterschiedlichen Facetten zu beleuchten.
Um 13 Uhr führt stellvertretende Museumsleiterin und Kuratorin Anja Bauer-Kersken ein letztes Mal im Rahmen einer öffentlichen Führung durch die Ausstellung „Im Herzen wild. Sammlung +“ im 1. und 2. Obergeschoss. Mit Fokus auf der Kunst nach 1945 werden gesell-schaftspolitische Umbrüche und ihre Reflexion durch die bildende Kunst beleuchtet.
Die Teilnahme an der Veranstaltung mit Uwe Wittstock ist kostenfrei, lediglich der Museumseintritt ist zu zahlen. Die Kosten für die Führung inklusive Museumseintritt betragen 13 Euro, ermäßigt 6,50 Euro. Maximale Teilnehmer*innenzahl bei der Führung: 20 Personen. Um Anmeldung an der Museumskasse wird gebeten: 0208 / 455 4138. Veranstaltungsort: Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Synagogenplatz 1, 45468 Mülheim an der Ruhr