Veranstaltung:
Datum und Zeit:
Freitag, 29. August 2025 - 19:00
wishing:well
CYLVESTER ist das Künstlerduo Max Schweder und Dr. Tobias Hartmann. Gemeinsam entwickeln sie audiovisuelle Digitalkunst an der Grenze des technisch Machbaren – interaktive Installationen, Performances und medienübergreifende Werke, die mit aktuellen Technologien neue ästhetische Erfahrungsräume erschließen. Ihre Arbeiten wurden vielfach im internationalen Kunst- und Festivalbetrieb gezeigt und zeichnen sich durch einen experimentellen Zugang zu Klang, Bild und Interaktion aus. Mit wishing:well haben sie eine KI-Installation geschaffen, in der Besucher*innen selbst wählen, wie sie sich sehen möchten. Die eigene Silhouette wird zum Input für abstrakte Echtzeitvisualisierungen, die durch ein mehrstufiges KI-System erzeugt werden. So entsteht ein immersives Digitalkunst-Erlebnis zwischen Kontrolle, Zufall und CoKreation mit der Maschine. CYLVESTER vereint Schweders Erfahrung als Musiker, Performer und Creative Coder mit Hartmanns Expertise in generativer Klangkunst und interaktiven Systemen. Ihre Handschrift ist geprägt von künstlerischer Neugier, technischer Finesse und dem Anspruch, sinnlich zugängliche und zugleich tiefgreifende Werke zu schaffen. Ihre Arbeiten laden ein, Technologie nicht nur zu nutzen, sondern künstlerisch zu hinterfragen und neu zu denken.
Faszination und Unbehagen – Digitale Installationen
Ob die unser Leben mit atemberaubender Geschwindigkeit zunehmend durchdringende schöne neue digitale Welt eher dystopischen oder utopischen Charakter haben wird, ist noch nicht ausgemacht. Dass Algorithmen Diskriminierung und Vorurteile verstärken können, digitale Filterblasen auch manipulative Räume sind und die Entwicklung künstlicher Intelligenzen sich dem Verstehen, der Kontrolle entziehen und den Menschen künftig dominieren könnten ist unbestreitbar. Die Installationen des Theater der erweiterten Realitäten reflektieren dies spielerisch immer mit und formulieren zugleich Chancen. Faszination und Unbehagen. Wie erzeugen z.B. Bots die Illusion zwischenmenschlicher Nähe? Wie beeinflusst dieser Dialog unser Selbstbild und die Wahrnehmung anderer? Und kann ein Bot oder Avatar so gestaltet werden, dass er unsere Vorurteile herausfordert und unsere Neugier weckt? Es geht um unser Selbstbild und unsere Sicht auf die Welt.
In der immersiven Video-Arbeit Portals öffnen sich Türen zu einer alternativen, virtuellen Natur. Im interaktiven ARTanzstücks kin_ von Charlotte Triebus und MIREVI geraten wir in Situationen der Intimität – Avatartänzer*innen auf der Suche nach Verbindung, die die Betrachter*innen mitunter direkt einbeziehen. In Tore Knabes faszinierender VR-KIInstallation The Reverse Turing Test kommuniziert man in einem Zugabteil mit KI-Persönlichkeiten, die herausfinden wollen, wer im Abteil der Mensch ist. In der VR-Arbeit Oneironautica von Laurenz Ulrich und MIREVI schweben wir durch interaktive Traumräume, während die interaktive KI-Videoinstallation Relate – Talk with Me dazu einlädt, sich mit einem Sprachbot zu unterhalten, der durch einen Avatar repräsentiert wird. Wie bei einer willkürlichen Begegnung auf einer Parkbank kann das Gespräch freundlich oder banal sein, beunruhigen oder nachdenklich stimmen. Die interaktive Mixed-Reality Installation Proxemics: May I hold your hand? schließlich regt dazu an, die Art und Weise neu zu überdenken, in der wir miteinander und mit den elementaren Kräften, die unsere Welt formen, in Verbindung stehen.
Kategorie:
und sonst (Verschiedenes)