Hornstraße 18

Laufende Nummer: 
450
Eintragung: 
14. Januar 1991
Denkmalart: 
Baudenkmal
Klassifikation: 
cultural
Straße, Hausnummer: 
Hornstraße 18
Kurzcharakteristik und Würdigung: 

Es handelt sich bei dem Objekt um ein vollständig erhaltenes Wohn- und Geschäftshaus aus der späteren Gründerzeit (inschriftlich 1904 erbaut), das, als Eckgebäude in gotisierendem Stil errichtet, von hoher städtebaulicher Bedeutung in diesem einheitlich um die Jahrhundertwende erbauten Stadtviertel Mülheims ist. Das 3-geschossige Gebäude, von Bauten der Gründerzeit flankiert, ist erhaltenswert aus architekturgeschichtlichen Gründen als Beispiel der Neogotik im Historismus. Die aufwendige Putzfassade ist in den OG zur Hornstraße in 4 Achsen, in der Kleinen Bruchstraße in 3 Achsen und zusätzlich im risalitartigen Eckvorsprung einachsig gegliedert. Die Eckachse weist eine Giebelbekrönung in neogotischer Form mit Fialen auf, zur Hornstraße ist ein 2-achsiger, mittiger Quergiebel in Dreiecksform mit reichhaltig geschmücktem Tympanon und Okulusfenster auffällig. Dieser in die Dachfläche ragende Giebel wird durch 2 Dreipaßfenster im 3. Geschoß vorbereitet. Das Okulusfenster weist eine Judenstern-Verzierung auf, ein sehr selten gewordenes Beispiel für das Bauen und Wohnen der großbürgerlichen, jüdischen Gesellschaft in Mülheim zu Anfang des 20. Jh. Im EG ist ein nahezu noch im Original erhaltener Ladeneinbau vorhanden. Das Gebäude ist weitestgehend im Original (Fenster, Türen etc.) erhalten. Es ist zusammengefaßt bedeutend für die Geschichte der jüdischen Kultur in Mülheim und die Stadtentwicklung Mülheims im frühen 20. Jh.; es ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen.

Unterschutzstellungsdokument: 
INSPIRE: 
DE_05117000_A_DL-0450