Schloß Broich

Laufende Nummer: 
2
Eintragung: 
2. Dezember 1988
Denkmalart: 
Bodendenkmal
Klassifikation: 
cultural
Straße, Hausnummer: 
siehe Lageplan
Kurzcharakteristik und Würdigung: 

Am Westufer der Ruhr , 800m östl. des Stadtzentrums, liegt auf einem Bergsporn das Schloß Broich. In den Jahren 1965-1969 wurden durch das Rhein.Landesmuseum Ausgrabungen in großem Umfang durch G. Binding vorgenommen. Untersucht wurde die Bebauung des von der massiven Ringmauer umgebenen Innenbereichs der Burg. Als älteste Burganlage wurden die Fundamente eines rechteckigen steinernen Turmes freigelegt. Vom Kellerfußboden dieses Turmes konnten Badorfer Scherben geborgen werden, die dieses Bauwerk in spätkarolingische Zeit datieren. Im 12. Jh. wurde dieser Turm von einem massiven Rundturm mit 4 m dicken Mauern umgeben. Außer diesen Türmen fanden sich im Bereich zwischen dem Rundturm und der Ringmauer Reste verschiedener Bauten sowie die Überreste eines hölzernen Hauses mit Feuerstelle. Bei der Untersuchung konnte an der Nord- und Westseite ein 9 m breiter Graben nachgewiesen werden, der die frühmittelalterliche Burg vom Bergrücken trennte und hute angefüllt ist. Zur Sicherung des Ruhrüberganges erbaute der östfränkische Herzog Heinrich wahrscheinlich um 882/83 die erste Befestigung. Um 1188 erwarb der Kölner Erzbischof Philipp v. Heinsberg die Anlage. 1093 werden erstmals die Herren von Broich genannt, die 1372 im Mannesstamme erloschen. Broich gelangte an die Grafen von Limburg, die diesen Besitz bis 1508 behielten. Nachdem mehrere Adelsfamilien in dem folgenden Jahrhundert in den Besitz der Herrschaft gelangten, erfolgte 1806 der Anschluß an das Großherzogtum Berg. Die erhaltenen Fundamente der mittelalterlichen Burganlage Broich sind bedeutend für die territoriale, wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Rhein-Ruhrraumes im Mittelalter sowie für die Burgenforschung. An ihrem Schutz und ihrer Erhaltung besteht ein öffentliches Interesse. Zustand Im Hofbereich und im Hauptburgbereich sind die Fundamentmauern der älteren Burganlage freigelegt und restauriert. Die ehem. Grabenbereiche an der West-,Nord- und Südseite sind verfüllt. Ausgrabungen/Funde Binding, Rhein. Landesmuseum Bonn 1965-1968, Wegner, Rhein. Landesmuseum Bonn 1976-1979 Schutzmaßnahme Bodeneingriffe bedürfen im gesamten grün bezeichneten Schutzbereich nach Abstimmung mit dem Fachamt der vorherigen Genehmigung der Unteren Denkmalbehörde. Als Bodeneingriffe gelten z. B. Baumaßnahmen mit Fundamentierung, das Ausheben von Gruben, Planieren, Überschütten oder das Ausroden von Bäumen.   Querverweisung zum Baudenkmal Schloß Broich:   https://www1.muelheim-ruhr.de/node/273734 

Unterschutzstellungsdokument: 
INSPIRE: 
DE_05117000_B_DL-0002