Burgstraße 70 (Wasserturm Styrum)
Bei dem Wasserturm Styrum handelt es sich um einen zwischen 1888 und 1892 errichteten Backsteinbau, der einen 3-geschossigen, 8-eckigen, sich nach oben verjüngenden Sockel aufweist. Der Sockel wird durch mehrere waagerechte Mauerwerksbänder sowie durch ein abgestuftes Kranzgesims gegliedert. Darüber erhebt sich ein Turmschaft in Zylinderform mit 8 Fensterachsen. Dieser Turmschaft wird durch 3 waagerechte Zick-Zack-Bänder in gelbem Klinker aufgeteilt. Der schlichte Betontank von ehemals 500 m³ Inhalt wird von einem breiten, mehrfach abgestuften Konsolenkranzgesims getragen. Das Spitzdach, welches ebenfalls durch ein auskragendes Gesimsband vom Tank abgesetzt ist, trägt mehrere Spitzgauben und eine Windrose. Der Wasserturm läßt eine nach dem Vorbild eines Wehrturms orientierte Architektur erkennen, die typisch für die frühe Industriearchitektur ist. Das Bauwerk wird seit 1982 nicht mehr für seinen ur-sprünglichen betrieblichen Zweck genutzt. Die Eigentümerin beabsichtigt, in den nächsten Jahren den Turm mit einer neuen Nutzung (Informationszentrum/Museum) wieder in Gebrauch zu nehmen. Dabei soll der Turm in seiner Substanz gesichert, in seinen wesentlichen Teilen restauriert und im übrigen baulich ergänzt werden. Die Ergänzung soll sich in ihrer Formensprache deutlich als neu erkennbar zeigen und in ihrer Maßstäblichkeit auf das Baudenkmal Bezug nehmen. Städtebaulich erfüllt das ca. 44,5m hohe Objekt als weithin sichtbares Bauwerk eine wichtige Funktion als örtliches Wahrzeichen für Mülheim. Der Erhalt des Gebäudes ist aus o. g. Gründen für die Geschichte des Menschen in Mülheim sowie aus architektur-, orts- und technikgeschichtlichen Gründen von außerordentlicher Bedeutung.