Mendener Straße 20

2-geschossige Putzvilla des frühen 20. Jh., am Hang gelegen, zur Ruhr Souterraingeschoß. Eingang auf der Ruhr abgelegenen Seite. Durch Eckerker verschiedene Fensterformen, verschnittene Dachformen etc., vielfältig gegliederter Baukörper. Souterraingeschoß mit Bossenquaderung, teilweise Betonung der Hausecken durch Scheinquaderung. Erker und Quergiebel teilweise mit Scheinfachwerk. Die Tatsache, daß sowohl Erker wie Balkon erst nach dem II. Weltkrieg als Wintergarten erbaut und auch andere Bauteile in den fünfziger Jahren abgeändert wurden, berührt in keinem Falle die Denkmaleigenschaft, da sich betreffende Gebäudedetails hervorragend dem Baustil und -kubus anpassen. Der Gesamteindruck einer historistischen Gründerzeitvilla, an prominenter Stelle am Ruhrufer gelegen und in seiner architektonischen Gestaltung auf die Nachbargebäude und die im selben Stil errichtete Jugendherberge Kahlenberg abgestimmt, ist unverändert. Sowohl aus architekturgeschichtlicher Sicht ist der Mischstil von Fachwerk und Massivbauweise hochinteressant und denkmalwert wie auch die landschafts- und ortsbildprägende Situation an der südlichen Eingangsschneise nach Mülheim-Zentrum. Die Villa ist im Verbund mit den zahlreichen anderen Ruhrufervillen von Essen-Kettwig bis Mülheim-Zentrum zu sehen, die allesamt als repräsentative, großbürgerliche Gebäude zu einer Zeit am Ruhrufer errichtet wurden, als die Ruhr noch ein eminent wichtiger Schiffahrtsweg der Ruhrindustrie war. Das Objekt ist hervorragender Vertreter dieser Baugattung, in einem tadellosen Zustand und von hoher architektonischer Wertigkeit. Die um die Jahrhundertwende erbaute Villa ist aus o. g. Gründen bedeutend für die Geschichte des Menschen und für die Stadtentwicklung Mülheims im frühen 20. Jh. Erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen.