Villa Küchen, Haus der Begegnung
Große Industriellen-Villa von 1912-14; 2-geschossiges, vielfältig gegliedertes neobarockes Gebäude mit anschließendem Flügel und Turm. Zur Ostseite vorgezogener Gebäudeteil in 4 Achsen mit vorgesetztem Portikus. Nach Westen deutlich vorgezogene, segmentgiebelbekrönte, von Kolossalpilastern flankierte Seitenrisalite, dazwischen vor dem 5-achsigen Mittelteil ein von dorischen Säulen getragener Balkon; dem EG ist an dieser Seite in einem Halbrund eine von seitlichen Freitreppen flankierte Terrasse vorgeschoben. Hohes Mansarddach mit geschwungenen Gauben. An das Gebäude schließt nach Süden ein nach Osten vorgezogener Flügelbau in 9 Achsen an, zu beiden Seiten der Fassade leicht vorgezogene risalitartige Vorbauten, rechts mit Portal in neobarocker Fassung, Satteldach. Zwischen Hauptgebäude und Flügel eingeschoben ein quadratischer, den gesamten Bau deutlich überragender Turm mit einem von einer 8-eckigen Haube gedeckten Aufsatz. Zwischen der Westseite des Haupthauses und der Südseite des Flügels in einem Halbbogen eine modern veränderte Kolonnade; nordöstlich: 1-geschossiges Torhaus mit Mansarddach im Stil des Hauptgebäudes. Das herrschaftliche Anwesen ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Arbeits- und Produktionsverhältnisse Mülheims im frühen 20. Jh.; erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen Gründen.