Scheffelstraße 9

Die Bebauung der Scheffelstraße erfolgte zu Anfang des 20. Jh. mit einer durchgehenden Wohnhäuserzeile, deren Solitäre stark differenziert ausgebildet wurden, aber allesamt der Architektur des Jugendstils deutscher Prägung verhaftet sind. Bei dem Objekt Scheffelstraße 9 handelt es sich um ein 2-geschossiges Wohnhaus, das aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und den oben aufgeführten ortsgeschichtlichen Gründen erhaltenswert ist. Die für den deutschen Jugendstil typisch asymmetrisch entworfene Putzfassade wird von einem großen, verschieferten Dreiecksgiebel mit ungleicher Schenkellänge überragt. Oberhalb der linksseitigen Garageneinfahrt befindet sich ein von stilisierten Putzbändern gerahmter Balkon. Bestimmendes Fassadenelement ist ein mittiger, halbrunder Altanrisalit, der, erst im Quergiebel verschiefert, seinen Kuppeldachabschluß findet. Die angedeutete Symmetrie des Zentralrisalites wird durch die große, nach rechts ausschwingende Freitreppe zum Haupteingang sofort wieder verworfen. Stilisierte Jugendstilgitter der Souterrainfenster wie größtenteils erhaltene Jugendstilsprossenfenster dienen ebenso der Fassadenbelebung wie die mehrfach profilierten Gesimse und zurückgestuften Freiflächen. Diese qualitätsvolle Jugendstilarchitektur begründet die Erhaltung des Gebäudes als bedeutendes Baudenkmal der Stadtentwicklung Mülheims zu Anfang des 20. Jh.