Großenbaumer Straße 250 (ehemalige Villa Thyssen)

Laufende Nummer: 
600
Eintragung: 
19. Oktober 1989
Denkmalart: 
Baudenkmal
Klassifikation: 
cultural
Straße, Hausnummer: 
Großenbaumer Straße 250 (ehemalige Villa Thyssen)
Kurzcharakteristik und Würdigung: 

Große 2-geschossige Villa in Backstein, 1912 erbaut und vollständig erhalten. Vielfältig gegliederter Baukörper mit nach Norden anschließendem Flügel. Glatte, nur durch Vor- und Rücksprünge einzelner Gebäudeteile belebte Fassade. An der Westseite Eingangsportal mit vorgesetztem, von ionischen Säulen getragene Tonnengewölbe als Eingangsüberdachung. Nach Osten zwischen zwei vorgezogenen Flügeln ein von Säulen getragener Balkon. Weiter Dachüberstand mit Konsolengesims, Walmdach, dessen Firstlinie viel-fach in der Höhe verspringt; besonders markant: die weit aufragenden, an englische Queen-Anne-Architektur erinnernde Kamine. Die von den Krefelder Architekten Girmes und Oedinger für Fritz Thyssen als Familiensitz errichtete Villenanlage wurde nach dem II. Weltkrieg als Englische Schule genutzt und hierbei stark in Mitleidenschaft gezogen. Ab 1973 wurde die Anlage durch die Familie Grillo in denkmalpflegerisch hervorragender Weise restauriert und befindet sich heute praktisch im Originalzustand. Nordöstlich freistehend: 2 1 ½-geschossige zu der Villa gehörende Wohnhäuser in Backstein, Giebel teilweise verschiefert. Das östliche Haus mit Satteldach, das westliche mit Kuppelwalmdach. Die große, deutlich unter dem Einfluß englischer Landhausarchitektur stehende, in einem Park mit altem Baumbestand gelegene Villa ist als wichtiges Zeugnis großbürgerlicher Wohnarchitektur sehr bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Geschichte der Stadt Mülheim in der Gründerzeit; sie und die zugehörigen Nebengebäude sind erhaltenswert aus künstlerischen, wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen Gründen.

Unterschutzstellungsdokument: 
INSPIRE: 
DE_05117000_A_DL-0600