Holthauser Höfe 60
Große Hofanlage in Backstein, 2-geschossiges Wohnhaus mit Giebelstellung zur Straße, Eingang an der südlichen Traufseite, symmetrische Fassadenaufteilung, schöne alte Originaltür, über der Tür Spruchbalken: „Hermann Holthaus, 1876, Katharina Holthaus, geborene Bögel“. Links und rechts der Eingangsachse 2 Fensterachsen, Blendläden nur im EG. Dachgesims in Backstein mit doppeltem „Deutschen Band“. Querstehend zum Wohnhaus an der östlichen Giebelseite: großer 1-geschossiger Stallanbau aus der gleichen Bauzeit. Toreinfahrt an der rückwärtigen Traufseite. Weitere Toreinfahrt mit Segmentbogenöffnung an der nördlichen Giebelseite. Östlich des Wohn-Stall-Hauses große alte Fachwerkscheune mit Spruchbalken in der östlichen Traufseite der Scheine „Anno 1744, den 4. Mey“. Ausbildung des Eichenfachwerks mit Streben über 2 Gefache, Fachwerk in relativ gutem Zustand, mit Feldbrandsteinen ausgefacht. Ausfachungen teilweise zerstört. An der westlichen Traufseite große Toreinfahrt mit Eichensturz in Segmentbogenform. Dach mit Hohlziegeln auf Strohdocken gedeckt. Nördlich des Wohn-Stall-Hauses ehemaliges Backhaus in Fachwerk, Spruchbalken vorhanden, jedoch nicht mehr zu entziffern, wahrscheinlich aus der Entstehungszeit der Scheune. Beschädigtes Fachwerk teilweise mit Backsteinen untermauert. Backsteinausfachung, kleiner 1-geschossiger Anbau, neue Dacheindeckung. Scheune und Backhaus wahrscheinlich aus dem Jahre 1744, jetziges Wohnhaus mit Stall von 1876. Die große wichtige Hofanlage, besonders auch im Zusammenhang mit dem benachbarten Rosenhof ist ein wichtiges Zeugnis der landwirtschaftlich geprägten, vorindustriellen Siedlungsstruktur im Raume Mülheim-Holthausen im Zeitraum vom Spätbarock bis ins ausgehende 19. Jh. Sie ist deshalb bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Produktionsverhältnisse. Erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie volkstümlichen Gründen.