Raffelberger Schleuse
Die Raffelberger Schleuse mit einer nutzbaren Länge von 130m und einer Breite von 13m weist ein Gefälle von 6,3m auf. Ihre bauliche Ausbildung erfolgte mit Rücksicht auf den darunter umgehenden Bergbau in Anlehnung an die Schleusen des Rhein-Herne-Kanals. Sie wurde am 07.10.1927 eröffnet, jedoch noch bis zum 01.04.1928 zur Gänze fertiggestellt und offiziell in Betrieb genommen. Die Schleusenkammer ist in einfacher Betonbauweise - Betonfelder mit Stahlträgerunterteilung - ausgeführt. An kleinen Hochbauten weist sie das Antriebshäuschen am Obertor und das Dienstgebäude auf der halben Länge des Schleusenbeckens auf. Die Seitenwände im Unterwasser der Schleuse vor dem Untertor sind mit Rücksicht auf eine repräsentative Erscheinung des Ensembles Ruhrbrücke, Wasserkraftwerk und Schleuse in Fortführung der Verblendung der Raffelbergbrückenpfeiler ebenfalls mit Werkstein verblendet worden. Das Obertor wurde 1927 als Klapptor ausgeführt. Die Firma Dingler/Zweibrücken erneuerte das bereits 1949 reparierte Tor von 1952 bis 1954 als geschweißte Konstruktion mit genieteten Montagestößen. Das Untertor wurde 1926/27 von der Gutehoffnungshütte (Auftrag-Nr. 12103) als Schiebetor ausgeführt, nachdem ursprünglich wegen der Bergsenkungsgefahr eine Ausführung der beiden Verschlußkörper (Oberhaupt und Unterhaupt) als Walzentore nach Art der Walzenwehre vorgesehen war. Die Schleuse ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse, für die Erhaltung liegen wissenschaftliche und städtebaulichen Gründe vor, weil sie zusammen mit dem Walzenwehr II und dem Wasserwerk baulicher Zeuge des wirtschaftshistorisch wichtigen Wasserweges zwischen Mülheim und dem Rhein ist. Die Anlage spiegelt außerdem die Technologie der Epoche des Großwasserstraßenbaus nach 1900 wieder.