Priesters Hof 12/14
1-geschossiges Traufenhaus in Fachwerk aus dem 18. Jh.; östlicher Giebel mit ornamentaler Fachwerkanordnung (X-Streben), Giebelspitze verbrettert, westliche Giebelseite verputzt, mit modernem 1-geschossigen kleinem Eingangsbau Weitere moderne Anbauten an der Rückseite. Erhaltene Eingangstür mit Oberlicht und Fenster mit Klappläden, teilweise noch Holzgewände. Die modernen Anbauten stehen jedoch dem Denkmalwert des Gebäudes nicht entgegen. Die Kernsubstanz des Gebäudes ist für den Denkmalwert entscheidend, spätere Umbauten oder Ergänzungen sind in diesem Falle als historisch gewachsene, die denkmalwerte Bausubstanz jedoch schmälernde Veränderungen zu bewerten. Schließlich handelt es sich um den inzwischen sehr selten gewordenen Bautypus eines 1-geschossigen Fachwerktraufenhauses des 18. Jh., das in seiner städtebaulichen Situation ein wichtiges Dokument der noch ländlichen Stadtstruktur Mülheims im vorindustriellen Zeitalter ist. Die bescheidenen Gebäudeabmessungen dokumentieren die Wohnverhältnisse und wirtschaftliche Situation der Kleinbauern im 18. Jh. Somit ist das Gebäude bedeutend für die Geschichte des Menschen im vorindustriellen Ruhrgebiet. Die ornamentale Fachwerkanordnung ist eine typische Fassadengliederung des 18. Jh. Zusammen mit den Holzrahmenfenstern und der späteren Gründerzeittür des 19. Jh. bildet das Haus ein wichtiges architekturgeschichtliches und wissenschaftlich relevantes Dokument der ländlichen 18. Jh.-Architektur im wesentlichen Ruhrtal und ist daher auch aus ortsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein erhaltenswertes, unverzichtbares Element der Mülheimer Denkmallandschaft.