Wiesenstraße 35

Denkmalwert das äußere Erscheinungsbild des Hauses und repräsentative Empfangshalle im EG; Gebäude der Kraftwerk-Union, um 1910 errichtet. Das große, repräsentative Werksgebäude, ein massiger Baukörper mit gegliederter Dachlandschaft, ist die ehemalige Maschinenfabrik Thyssen. Eingangsseite 3-geschossig mit hohem Sockelgeschoß, Backsteinfassade, mehrfach abgetrenntes Dach. Mittelteil der Fassade mit 8 Achsen, durch Mauerwerkslisenen horizontal gegliedert. Neue Eingangssituation, Sockelgeschoßfenster in Rundbogen, mittiger dacherkerkähnlicher Aufbau, Schleppgaube mit kleinem Giebel. Große Gebäudeform, rechteckiger Grundriß. Betonung der Ecken durch Abtrennung der Dächer. An der Wiesenstraße zugewandten Seite ein turmartiger Aufbau an den Längsseiten entsteht durch dachähnlichen Absatz eine stufenartige Staffelung, durch moderne Dachaufbauten noch betont. Auf der Rückseite ein Eingang über Freitreppe. Das Gebäude ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Arbeits- und Produktionsverhältnisse im frühen 20. Jh. im Ruhrgebiet sowie bedeutend für die industrielle Entwicklung Mülheims zur Gründerzeit; es ist erhaltenswert aus künstlerischen, wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen Gründen als seltenes Beispiel einer Jugendstil-Fabrikarchitektur, die um 1910 schon viele künstlerische Elemente der neuen Sachlichkeit und des frühen Expressionismus in sich vereinigt.