Gerichtstraße 22
Großes, repräsentatives Wohn- und Geschäftshaus, um 1900. 2 ½-geschossiger Putzbau mit aufwendiger, historischer Putzfassade und hohem, mit Rundbogengauben aufwendig verziertem Mansarddach. Als städtebaulich wichtiger Eckbau Betonung durch barockisierenden Risaliterker zur Georgstraße, an der Gerichtstraße durchfensterte, 3-geschossige Giebelfassade. Im EG vor dem Ladeneingang Ecksäule mit Kompositkapitell. Das Gebäude hat zwar einige störende moderne Veränderungen, ist aber mit seiner gelungene Historismusfassade - einer Mischung pallasianischer Elemente mit Rokokodetails - ein als selten einzustufender Bau von sehr hoher städtebaulicher Dominanz an der fast vollständig aus dem 19. Jh. überkommenen Georgstraße. Das Gebäude ist aus vorgenannten Gründen bedeutend für die Geschichte des Menschen, der Arbeits- und Produktionsverhältnisse und der Stadtentwicklung Mülheims im frühen 20. Jh.; erhaltenswert aus künstlerischen, wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen.