Leibnizstraße 12
Bei dem Objekt Leibnizstraße 12 handelt es sich um ein 3-geschossiges Wohnhaus aus dem 2. Jahrzehnt des 20. Jh., das den städtebaulich wichtigen Abschluß der sehr repräsentativen und architektonisch hochwertigen Blockrandbebauung der Leibnizstraße zur Ecke Von-Bock-Straße hin bildet. Als letzter Bau dieser denkmalgeschützten Häusermeer, die die vielfältigen Fassadendekorationen der Gründerzeit bis Jugendstil aufweisen, gehört das Gebäude schon einer neuen Stilepoche an, die den Übergang von Historismus zum Expressionismus kennzeichnet. Als ein selten gewordenes Beispiel des Frühexpressionismus ist das Gebäude architekturgeschichtlich bedeutend und erhaltenswert mit seiner 3-geschossigen, einfachen Putzfassaden, die nur durch mehrere Gesimse und Fensterumrahmungen gegliedert ist. Die 5-achsige Fassade weist links außen den in einer expressionistisch-spitzbogigen Haube zurückliegende Eingang auf. Ein großer, zweiachsiger Erker ragt rechter Hand bis in das ausgebaute Walmdach, das von zweiachsigen Gauben durchgegliedert ist, auf. Die Fenster sind größtenteils im Original erhalten. Diese strenge Fassadengliederung reiht sich trotz ihrer strengen Funktionalität ebenso gut in den Straßenzug Leibnizstraße ein wie sie formal zu der einheitlich als platzähnliche Umbauung durchgeführten Einmündung in die Von-Bock-Straße gehört. Das Gebäude ist also bedeutend für die Geschichte des Menschen, die Stadtentwicklung Mülheims im frühen 20. Jh.; es ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen sowie städtebaulichen Gründen.