Siedlung Hammerstr./Meißelstr.

Laufende Nummer: 
673
Eintragung: 
10. Juni 1994
Denkmalart: 
Baudenkmal
Klassifikation: 
cultural
Straße, Hausnummer: 
Meißelstraße 8/10/12
Kurzcharakteristik und Würdigung: 

Die 3 Objekte sind die letzten weitestgehend im Original erhaltenen Siedlungsbauten der Siedlung Hammerstraße/Meißelstraße. Die Kolonie Hammerstraße/Schlägelstraße/Meißelstraße ist eine der frühesten, noch erhaltenen Arbeitersiedlungen der Stadt Mülheim. 1892 entstanden, Vierfamilienhäuser mit kreuzförmig angelegten Eingängen in der Meißelstraße. 1899 wurden 18 Häuser des gleichen Typs an der Hammerstraße und Schlägelstraße errichtet. Die im Krieg zerstörten Bauten wurden nach 1945 in ihrer ursprünglichen Form wiedererrichtet, jedoch ging man in den 50er Jahren daran, die Häuser zu verputzen und die Dacherker zusammenzufassen. Die Kolonie wurde als Werkssiedlung des in unmittelbarer Nähe liegenden Eisenwalzwerkes der Fa. Thyssen & Co. Errichtet. Der bis dahin unbebaute Bereich - nur in der Meißelstraße standen 5 ca. 1880/85 erbaute Häuser - die Kolonie war nach 1871 von August Thyssen für Werkserweiterungen und Wohnungsbauten gekauft worden, da es vermutlich nicht möglich war, die Grundstücke in einem Zuge zu erwerben, entstand die Siedlung in Abschnitten. Ein besonderes Merkmal der Kolonie ist der kreuzförmige Grundriß der Häuser, der erstmals bei den von dem Architekten Müller 1852 entworfenen Arbeiterhäusern Verwendung fand. Die 3 Gebäude sind als letzte und sehr selten gewordene Vertreter des frühen Siedlungsbaus zu bewerten. Sie sind als ein Denkmal bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Arbeits- und Produktionsverhältnisse im 19. Jh.; sie sind erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen.

Unterschutzstellungsdokument: 
INSPIRE: 
DE_05117000_A_DL-0673