Baudenkmal im Ensemble: Düsseldorfer Straße 189-191, 195

Laufende Nummer: 
686
Eintragung: 
15. Mai 1995
Denkmalart: 
Baudenkmal
Klassifikation: 
cultural
Straße, Hausnummer: 
Düsseldorfer Straße 189-191, 195 (Bürogebäude, Fabrik?)
Kurzcharakteristik und Würdigung: 

Das um 1910 errichtete Bürogebäude ist ein 3-geschossiger, verputzter Bau mit reich ornamentierter Jugendstilfassade. Die 3-achsige Straßenfassade weist verschieden geformte Fensteröffnungen auf, der Eingang befindet sich in der linken Achse. Im 1. OG befindet sich in der rechten Achse ein halbrunder Erker mit einem Balkon darüber. Die Fenster des 1. OG sind hochrechteckig mit abgerundeten Ecken. Im 2. OG gekuppelte Rundbogenfenster. Unter dem Traufgesims läuft ein stark geometrisierter Ornamentfries mit Masken entlang, der um den kleinen Giebelaufsatz oberhalb des Balkons fortgesetzt wird. Nach rechts schließt sich ein 1-geschossiger Anbau an. Die nördliche Seitenfassade ist ebenfalls ornamentiert. Im Treppenhaus und in einigen Räumen des 1. OG haben sich einige Ausstattungsdetails der 20er Jahre (Geländer, Türen, Wandvertäfelungen, ein offener Kamin mit Relief und einige bleiverglaste Oberlichter) im expressionistischen Stil erhalten. Bei dem Bürohaus und den anschließenden straßenseitigen und rückseitigen Fassaden der Fabrikhallen handelt es sich zusammen mit der etwa gleichzeitig errichteten Kraftzentrale um ein Denkmal im Ensemble. Die Anlage ist ein wichtiges Zeugnis der Lederfabrikation, eines Industriezweiges, der bedeutsam für die Stadtgeschichte Mülheims ist und zu dessen wichtigsten Vertretern die Firma Möhlenbeck gehörte. Die zeittypischen, für die Lederindustrie charakteristischen Industriefassaden an der Düsseldorfer Straße bilden einen reizvollen Kontrast zum Bürohaus, das nicht nur ein besonders anschauliches Beispiel der Jugendstilarchitektur ist, sondern auch im Inneren noch eindrucksvolle, expressionistische Ausstattungselemente besitzt. Die Gebäude veranschaulichen ungewöhnliche gestalterische Aspekte der damaligen Industriearchitektur, und bilden außerdem in städtebaulicher Sicht den historischen Abschlußpunkt des von der Lederindustrie geprägten Abschnittes der Düsseldorfer Straße und des Kassenbergs. Die Bauten sind daher bedeutend für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse sowie für die Städte und Siedlungen. Für den Erhalt liegen wissenschaftliche, architektur- besonders technik- und industriegeschichtliche Gründe vor.

Unterschutzstellungsdokument: 
INSPIRE: 
DE_05117000_A_DL-0686