Raffelberg-Park

Bei dem Raffelberg-Park handelt es sich um eine bedeutende und weitgehend einheitlich konzipierte und realisierte historische Anlage aus der Zeit des Jugendstils mit anschließenden Partien eines parkräumlich reizvoll gestalteten späten Landschaftsparkes; nach Fertigstellung des Solbades Raffelberg ist die Planung des Parkes durch den um die Jahrhundertwende bedeutenden Düsseldorfer Gartenarchitekten Freiherr von Engelhardt erfolgt, der wie Fritz Enke in Köln zu den namhaftesten Gartenkünstlern des frühen 20. Jh. in Deutschland gezählt wird. Der Raffelberg-Park gehört zu den herausragenden Arbeiten dieses berühmten Park- und Gartenplaners. Wesentliche historische Parkstrukturen der weitgehend um 1909 gebauten und einheitlich fertiggestellten Anlage (Gewässer, Terrassen, Wegeführung, Baumgruppierungen, Park-raumausbildung) sind heute noch vorhanden und im Parkgelände gut ablesbar; insgesamt gliedert sich die Gesamtanlage in 3 wesentliche Bereiche: 1) Südlich der unter Denkmalschutz stehenden Gebäudegruppe (1908-09) auf der Geländekuppe oberhalb des ehemaligen Geländebruches: eine der Volksparkbewegung der Zeit um 1900 zuzuordnende Erholungsanlage, eingefügt in teilweise alten Baumbestand. Die Anlage war ursprünglich als Teil der Freizeitanlge durch eine Mauer umschlossen. 2) Nördlich der Gebäudegruppe: eine äußerst interessante - ein Gesamtkunstwerk mit der baulichen Anlage bildende - regelmäßig gestaltete, gebäute Terrassenanlage des Jugendstils. Sie wurde unter geschickter Ausnutzung der vorhandenen Topographie in die Hangsituation zur Ruhraue eingefügt. Zugehörig zur Anlage ist ein Spiegelweiher unterhalb der Terrasse. 3) An den Spiegelweiher schließt sich nach Nordwesten ein als später Landschaftsgarten gestalteter Bereich mit interessanter landschaftlicher Gewässerausformung an. Nördlich davon wurde später (nach Entwässerung zwischen Auffüllung und entsprechender Modellierung) dieser von Anfang an optisch einbezogene Parklandschaftsraum unter Beachtung der Möglichkeit weiter Durchblicke erweitert. Die Anlage besticht durch ihre reiche und differenzierte Gestaltung und durch unterschiedliche, funktional bedingte Formen. Sie bildet zusammen mit dem zur gleichen Zeit entstandenen baulichen Ensemble ein Gesamtkunstwerk von heute noch selten anzutreffender Qualität. Der gesamte Park hat eindeutig Denkmalcharakter. Er ist ein herausragendes Beispiel der Gestaltung solcher Anlagen um die Jahrhundertwende. Der Raffelberg ist bedeutend für die Geschichte des Menschen im Ruhrgebiet zu Anfang des 20. Jh. Die Anlage ist für die Stadtentwicklung und -planung Mülheims z. Z. des Jugendstils erhaltenswert aus künstlerischen, wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen.